Die Stadt Forchheim
und das Annafest



In der großen Kreisstadt Forchheim bestehen von ehemals sechs Privatbrauereien noch vier. Diese vier Brauereien brauen nach dem Reinheitsgebot eigene Bierspezialitäten. Besonders für das Forchheimer Annafest geben sich die Forchheimer Braumeister besondere Mühe, um den Besuchern des Annafestes, jedes Jahr wieder ein ganz besonderes Festbier anbieten zu können.

Nachfolgend stellen wir Ihnen die vier Forchheimer Privatbrauereien vor,
Brauerei Eichhorn
Brauerei Greif
Brauerei Hebendanz
Brauerei Neder


Brauerei Eichhorn:
Laut der Häuser-Chronik von Alt-Forchheim wurde das Anwesen in der Bamberger Straße 9 im Jahr 1595 erbaut. Wer zwischen 1595 und 1630 Besitzer dieses Gebäudes war ist nicht bekannt.
Im Jahr 1630 ist Andreas Vasolt der Besitzer dieses Gebäudes. Dessen Erben verkauften es für 1 Pfund und 15 Pfennige und eine Fastnachtshenne im Jahr 1719. Anno 1732 wird es wieder verkauft ebenso 1783. Zu dieser Zeit war es bereits ein bestehendes Brauhaus, in dem nachweislich 1783 unter dem Namen Rittmayer Bier gebraut wurde. 1835 kaufte ein Bierbrauergeselle aus Erlangen die Brauerei, von dessen Erben hat Konrad Greif 1935, der Großvater des heutigen Besitzers Konrad Greif, diese mit der dazu gehörigen Mälzerei erworben.
In diesem Jahr benannte Konrad Greif die Brauerei Rittmayer in Brauerei Eichhorn um, da bereits eine Brauerei unter dem Namen Greif in Forchheim existierte. Der jetzige Name der Brauerei Eichhorn stammt vom Gasthof Eichhorn seiner Ehefrau in der Vogelstraße in Forchheim.
Von 1942 bis 1951 war die Brauerei wegen des 2. Weltkrieges geschlossen und teilweise zerstört. Sie wurde von Georg Greif, dem Sohn von Konrad Greif, mit viel Mühe und Arbeit wieder aufgebaut. Die Mälzerei wurde aber nicht mehr betrieben. Konrad Greif übernahm die Brauerei seines Vaters Georg Greif und führt sie seit dem bis heute. Die Brauerei Eichhorn ist die kleinste der vier noch bestehenden Brauereien in Forchheim.
Zur Brauerei gehören vier Felsenkeller, davon zwei in der unteren Lage des Forchheimer Kellerwaldes und zwei in der oberen. Bewirtschaftet werden die beiden oberen Keller, der Eichhornkeller und der Blümleinskeller nur während des Annafestes.
Von der Brauerei Eichhorn werden sechs Biersorten gebraut: Leichtbier, Festbier, Pils, Vollbier hell, Märzen und Vollbier dunkel, welches auch „Brauns Eichhörnla“ genannt wird. Die Brauerei Eichhorn beliefert Privatkunden, Getränkemärkte und Gaststätten, sowie Feste und Veranstaltungen nach Vereinbarung.

Die Brauerei Greif
Begonnen hat alles beim „Kapuzinerwirt“ wie das Haus Nummer 18 in der Sattlertostraße von den Forchheimern genannt wurde.
Im Revolutionsjahr 1848 schlug dort die Geburststunde der Brauerei Greif, die nun auf eine 150-jährige Firmengeschichte zurückblicken kann.
Der erste Brauer in der Firmenchronik hieß Johann Neuner. Später gehörte das Brauhaus Georg Wagner, ihm folgte bald Johann Wagner. Schließlich übernahm Daniel Greif den Betrieb. Sein Enkel Josef nimmt in dieser Ahnenreihe jedoch einen besonderen Platz ein, denn er gilt als weitsichtiger, mittelständischer Unternehmer.
Schon 1928 hatte Josef Greif den „Eiskeller“ der Brauerei Schindler am König-Ludwigs-Kanal in Forchheim erworben - eine bedeutsame Entscheidung. Denn nach dem 2. Weltkrieg entstand hier die dichtbesiedelte Nordstadt.
1953 wurde eine moderne Brauerei an der Serlbacher Straße unter Greifs Witwe Elsa in Betrieb genommen, tatkräftig unterstützt von ihrer Tochter Maria und deren Ehemann, den Braumeister Schuster.
„Wir sind sehr zufrieden mit der geschäftlichen Entwicklung“, versichert Christian Schuster. Stolz erzählt der 43-jährige Juniorchef von den Neuerungen, die der Brauereiberieb mit zehn Beschäftigten in den neunziger Jahren erlebt hat.
So entstanden ein neues Sudhaus, ein Gärkeller, ein Lagerkeller und eine Lagerhalle. Die Filtration befindet sich auf dem neuesten technischen Stand. Die Anlage zur Brauwasserenthärtung arbeitet ohne Chemikalien und die neue Flaschenabfüllanlage erhält im Jahr 2007 eine neue Reinigungsmaschine. „Dann ist alles komplett", freut sich der Braumeister Schuster.
Die Brauerei Josef Greif hat einen großen Stamm treuer Kunden. Das Bier in den Flaschen mit dem roten Fabelwesen im Wappen findet man in vielen Geschäften und Getränkemärkten der Region. Besonders viel davon wird auf dem Keller der Brauerei im Stadtwald getrunken, der nicht nur während des Annafestes ein beliebter Treffpunkt ist. Auch im Reifenberger Keller bei Weilersbach und im Pretzfelder Kellerwald schäumt Greif-Bier aus dem Holzfass.
Mit dem „Jubel Spezial“ einem dunklen Bier, will die Brauerei an einen Meilenstein in der Firmengeschichte erinnern. Die gleiche Sorte wurde 1953 zur Eröffnung des neuen Sudhauses an der Serlbacher Straße gebraut.
Im Jahre 2005 wurde der Brauerei Greif eine besondere Auszeichnung für ihren hohen Qualitätsanspruch zuteil. Sie erhielten den „European Beer Star GOLD AWARD“ in der Kategorie „South German-Style Hefeweizen.

Brauerei Hebendanz:
Die Brauerei befindet sich seit 1579 in Familienbesitz und ist damit die zweitälteste Brauerei in Forchheim.
Am 13. Dezember 2005 gegen 21:30 brannte es im Dachstuhl der Brauerei, bei dem nach ersten Schätzungen der Polizei ein Schaden von mindestens 150.000 € endstand. Der Betrieb war dadurch nicht gefährdet, der Dachstuhl war unbenutzt und unbewohnt. Das Feuer war gegen 22:45 Uhr gelöscht.
Ganzjährig erhältlich
• Starker Fritz: alk. 5,3% vol.
• Export-Hell: alk. 5.0% vol.
• Edel-Pils: alk. 5.1% vol.
• Bock-Bier: alk. 6.1% vol.
• Export-Hefe-Weißbier: alk. 5.4% vol.
• Bächla Leicht: alk. 2.8% vol.

Saisonal erhältlich
• Festbier: alk. 5.3% vol. (Nur zum Annafest in Forchheim)

Brauerei Neder:
Die Brauerei Neder in Forchheim blickt auf eine lange Firmengeschichte bis ins Mittelalter zurück. Im Staatsarchiv Bamberg ist eine Rechnung aus den Jahre 1552 archiviert. Der Brauer Hans Neder lieferte damals schon Bier an die Festungskommandantur der Stadt Forchheim. Im Jahr 1881 wurde die Brauerei von Sebastian Neder an Hebendanz verkauft, der den Brauereibetrieb seines kinderlosen Onkels übernommen hat.
Dies war ein Sprungbrett zur Vergrößerung der Brauerei Neder. Die damalige Brauerei Neder versorgte schon zu dieser Zeit mehrere Gaststätten sowie Kellerwirtschaften in der Umgebung und baute den Bierexport sogar bis nach Schwaben aus. Gregor Neder baute den Betrieb und die Brauereigaststätte noch weiter aus. Sein Sohn Hilmar setzte ab 1962 das Werk seiner Vorfahren fort und machte die Brauerei zu einer der leistungsfähigsten Privatbrauereien im Forchheimer Bezirk.
Seit 1996 zeichnet sich der junge Betriebsleiter und Braumeister Rainer Kalb für die traditionelle Produktpalette aus, die schon im Mittelalter königlichen Durst stillte. Rainer Kalb ist auch für neue Bierkreationen verantwortlich. Zur 450-Jahr-Feier der Brauerei Neder hat sich der junge Braumeister wieder etwas Besonderes einfallen lassen und ein neues „Pils-Premium" mit Bügelverschluss hergestellt. Das Pils-Premium ist ein fein herbes Bier nach Pilsener Brauart, aus edelstem fränkischen Hopfen, das seinen erlesenen Geschmack durch die exzellente Auswahl seiner Rohstoffe und einer besonders fein dosierten Hopfenbeigabe erhält.
Die Biersorten der Brauerei Neder:
Export, Klassik-Hell, Pils, Kellerbier, Schwarze Anna (Schwarzbier), Anna-Festbier, Anna Weisse (Weizenbier) und „Forchheimer Braunbier“, welches extra anlässlich der 1200 Jahr Feier als erstes Forchheimer Braunbier vom Braumeister der Brauerei Neder kreiert wurde.
Zum Schiff im Wappen der Forchheimer Privatbrauerei kam es aus folgendem Grund: Im Mittelalter wurden die Frachtkähne, die auf dem heutigen Main-Donau-Kanal flussaufwärts fahren wollten, von Pferden soweit gezogen, bis sie wieder aus eigener Kraft mit der Strömung fahren konnten. Da Forchheim schon im Mittelalter eine Festung war, lag es nahe, dass die Schiffer mit ihren Pferden hier rasteten. In der Brauerei Neder zu Forchheim, welche damals auch als Herberge mit eigenen Stall für die Pferde der Kanalschiffer bekannt war, wurde dann übernachtet und auch so mancher Krug des Neder-Bieres verköstigt, bis es dann am nächsten Tag wieder auf die Reise ging.
Seit November 2000 leiten Frau Betty Neder und Herr Rainer Kalb die Geschäfte der Brauerei.


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